Was gegen Regelschmerzen hilft

Berlin – Monat für Monat das Gleiche: Regelschmerzen. Ein leichtes Ziehen im Unterleib ist zwar unangenehm, aber noch erträglich. Nicht wenige Frauen trifft es aber richtig arg: Sie haben derartige Krämpfe, dass ihre Lebensqualität stark eingeschränkt ist.

«In solchen Fällen sollten Betroffene sich unbedingt umfassend gynäkologisch untersuchen lassen», rät Antje Sperfeld, die als Frauenärztin am Helios Klinikum Berlin-Buch tätig ist. Denn Ursache von anhaltenden starken Regelschmerzen kann die Krankheit Endometriose sein.

Dabei tritt Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnlich ist, im Unterleib auf. Nach Angaben der Endometriose Vereinigung Deutschland haben bis zu 15 Prozent aller Frauen im geschlechtsreifen Alter
Endometriose. Die Erkrankung zählt zu den häufigsten Ursachen von Unfruchtbarkeit. «Wer also unter quälenden Regelschmerzen leidet, sollte dies in jedem Fall ärztlich abklären lassen», sagt auch der Berliner Heilpraktiker Arne Krüger aus dem Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH).

Starke Regelschmerzen können aber auch noch eine andere Ursache haben: Myome. Das sind gutartige Tumore in der Gebärmutter. Sie können mit Medikamenten behandelt oder operativ entfernt werden.

In vielen Fällen kann der Gynäkologe aber keine krankhafte Ursache für Regelschmerzen finden. Das Beruhigende: Die Schmerzintensität nimmt oft mit zunehmendem Alter ab. Es sind vor allem jüngere Frauen ohne Kinder, die heftige Schmerzen haben. Das liegt auch daran, dass bei ihnen das Gewebe in der Gebärmutter nicht so elastisch ist wie bei Frauen, die Nachwuchs auf die Welt gebracht haben.

Wie viel Schmerz normal und ab wann es besorgniserregend ist – dafür gibt es keine Richtwerte. Um die Schmerzen in den Griff zu bekommen, können Wärmflaschen oder Weizenkernkissen helfen. Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Gebärmuttermuskeln entspannen. «Auch warme Vollbäder mit Melisse oder Lavendel wirken beruhigend und entspannend», sagt Krüger. Ein Bad am Abend trägt dazu bei, dass man einschlafen kann.

Starker Stress und Anspannung können Regelschmerzen intensivieren. Betroffene sollten daher auch gezielte Entspannungsübungen machen, rät Sperfeld. Helfen können etwa Yoga und autogenes Training – so kommen Frauen auch außerhalb ihrer Menstruationsphase ins Gleichgewicht. «Auch maßvolle sportliche Betätigung kann hilfreich sein», so Sperfeld.

Krampflösende Teemischungen mit Melissenblättern, Kamillenblüten oder traditionell das Frauenmantelkraut können Regelschmerzen positiv beeinflussen. «Das Schmerzmittel Naproxen wirkt länger, kann aber auch mehr unerwünschte Nebenwirkungen haben», sagt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer.

Und noch ein Tipp: Wer unter starken Regelschmerzen leidet, kann nach Rücksprache mit dem Frauenarzt eventuell in Sachen Verhütung auf hormonelle Mittel zurückgreifen. «Es gibt Antibabypillen, die einen positiven Einfluss auf Regelschmerzen haben», so Sperfeld. Wie immer müssen dann Vor- und Nachteile einer solchen Behandlung gegeneinander abgewogen werden.

Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)
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