Nach neuen Studien leiden rund fünf Prozent der in Deutschland lebenden Menschen an Depressionen. Manche Experten sehen in den veränderten gesellschaftlichen Strukturen die Gründe für die deutliche Zunahme in den letzten Jahren: Angst vor Arbeitslosigkeit, Stress im Beruf und ein unverbindliches soziales Umfeld können zur Depression führen. Andere Experten weisen darauf hin, dass auch die Diagnose einer Depression immer besser geworden ist. Früher wurden viele Symptome nicht immer erkannt.
Die Symptome einer Depression
Oft wird unter Depression Traurigkeit und schlechte Laune verstanden. Doch Trauer und schlechte Laune kommen im alltäglichen Leben vor. Eine Depression liegt erst vor, wenn man in der Trauer zu versinken droht. Erstes Anzeichen einer Depression können körperliche Beschwerden sein. Sehr oft treten Rückenschmerzen und Magenprobleme auf, für die keine körperliche Ursache festgestellt werden können. Im Laufe der Depression werden die Betroffenen antriebslos und verlieren die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Schwer depressive Menschen sind nicht mehr zur Verrichtung alltäglicher Dinge fähig – die Körperpflege und Nahrungsaufnahme wird ihnen zur Qual. Immer begleitet ist die Depression von Minderwertigkeits- und Schuldgefühlen, die sehr bald zur Selbsttötungsabsicht der betroffenen Personen führen.
Antidepressiva und Psychotherapie
Eine Depression kann heute mit sehr guten Heilungschancen behandelt werden. Je nach Art und Schwere können eine Psychotherapie, eine medikamentöse Behandlung oder eine Kombination von Psychotherapie und antidepressiven Medikamenten zum Einsatz kommen. Bei der Psychotherapie wurden in den letzten Jahren sehr wirkungsvolle Therapieformen entwickelt. Wichtig bei der Auswahl des Therapeuten ist, dass die „Chemie“ zwischen dem Therapeut und dem Patienten stimmt – alle Krankenkassen räumen daher die Möglichkeit ein, bis zu fünf Therapeuten zu testen, um herauszufinden, ob man wirkungsvoll mit dem Therapeuten arbeiten kann.
Depressionen müssen behandelt werden
Depressionen sind ernste Erkrankungen und können tödlich enden. Eine Behandlung sollte daher in einem möglichst frühen Stadium beginnen. Zugleich sind die Heilungschancen einer Depression heute ausgesprochen gut. Das größte Problem liegt oft darin, den depressiven Menschen davon zu überzeugen, den ersten Schritt zu tun. Angehörige und Freunde sollten betroffene Menschen daher nicht auffordern, sich zusammenzureißen. Besser ist es, sie im Willen zu bestärken, ärztliche Hilfe aufzusuchen.
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