Bei Taijiquan handelt es sich um eine traditionelle Kampfkunst aus China. Das chinesische Schattenboxen, wie man die Bewegungslehre auch nennt, kommt hierzulande vor allem zur Entspannung und Stärkung von Körper und Geist zum Einsatz.
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Geschmeidig fließende Bewegungsabläufe, die teilweise so erscheinen, als würden sie in Zeitlupe vorgetragen. Wer gesehen hat, wie jemand im Park andauernd, bedächtig und mit grazilen Bewegungen die Luft „streichelte“, wurde wahrscheinlich Zeuge von Taijiquan, das auch als chinesisches Schattenboxen bekannt ist.
Taijiquan: Traditionelle Kampfkunst mit Wellness-Potential
Bei Taijiquan handelt es sich um eine traditionelle chinesische Kampfkunst. In der Volksrepublik China werden einzelne Bewegungsabläufe (so genannte „Formen“) von Taijiquan, das manchmal auch T’ai chi ch’uan geschrieben und fälschlicherweise hin und wieder Tai Chi abgekürzt wird, als Volkssport gelehrt. Auch hierzulande hat die Bewegungslehre mit den vielen, teilweise sehr detailreichen und langen Formen eine große Anhängerschaft gefunden. Viele praktizieren Taijiquan jedoch nicht, um eine Art der Selbstverteidigung zu erlernen, sondern vorrangig um das reichhaltige „Wellness-Potential“ auszuschöpfen, welches die meditative Kampfkunst in sich birgt.
Gesund und entspannt mit Schattenboxen
Ähnlich wie beim Yoga geht es auch beim Taijiquan unter anderem darum, Körper und Geist in Harmonie zu bringen. Durch das Praktizieren der Kampfkunst wird die Körperwahrnehmung geschult und die Balance verbessert sowie die Fähigkeit gesteigert, Körper und Geist zu entspannen. Hierzu setzt die chinesische Lehre zum Beispiel auf fließende, geschmeidige Bewegungen, die sich im Kampf die Angriffsenergie des Gegners zunutze machen. Außerdem existieren „10 Grundprinzipien“, die zusammenfassen, welche körperlichen und geistigen Grundlagen es zu beachten gilt. Eine zentrale Rolle spielt außerdem das Erlangen und Kontrollieren des „Qi“, einem Energiefluss, den man laut Praktizierenden im Körper zirkulieren lassen kann. Tatsächlich kann Taijiquan, regelmäßig durchgeführt, zuträglich für die Gesundheit sein. Es wurden zum Beispiel positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, das Schmerzempfinden, die Balance, die Kraft, die Gelenkigkeit und die generelle Körperkontrolle festgestellt.