Nahrungsergänzungsmittel auf Algenbasis erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie sollen besonders bei einer Reduktionsdiät, Depressionen und Infektionen eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper haben. Nun warnt die Stiftung Warentest aber vor dem Verzehr von Präparaten aus AFA-Algen.
Seit dem Boom der ostasiatischen Küche sind auch in Europa Algen als Lebensmittel bekannt geworden. Sie gelten als äußerst gesund, da sie kaum Fett, dafür aber umso mehr Vitamine, Mineralstoffe und Jod enthalten. Auch die in Drogerien erhältlichen Algenpräparate sollen die Gesundheit stärken. Allerdings basieren sie in der Regel nicht auf den bekannten Speisealgen, sondern auf kleineren Algenarten, von denen einige durchaus auch gesundheitsschädliche Wirkungen haben.
Nicht alle Algen helfen
Als besonders gefährlich gilt dabei Aphanizomenon flos-aquae, wie der wissenschaftliche Name der AFA-Algen lautet, da sie Bakterienstämme enthalten können, die Microcystine ausscheiden. Dabei handelt es sich um starkes Gift, das das Gehirn, das Nervensystem und die Leber dauerhaft schädigen kann. Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass es auch Einfluss auf die Tumorbildung hat, weshalb Aphanizomenon flos-aquae von der Weltgesundheitsorganisation WHO als möglicherweise krebserregend eingestuft wurde. Als Nahrungsergänzungsmittel unterliegen die Algenpräparate nicht den für Arzneimittel üblichen strengen Kontrollen. Bei einem Vergleichstest der Stiftung Warentest wurden in allen untersuchten Präparaten, die AFA-Algen enthielten, Microcystine in deutlichen Mengen gefunden. Stiftung Warentest rät deshalb deutlich von dem Verzehr dieser Mittel ab.
Die Erwartungen sind überzogen
Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Algen-Mittel im Allgemeinen auch die Versprechungen bezüglich der positiven Wirkungen auf die Gesundheit nicht halten können. Zwar enthalten sie tatsächlich eine große Zahl von Vitaminen und Mineralstoffen, allerdings nur in einer äußerst geringen Menge bzw. in einer für Menschen nicht verwertbaren Form, sodass sie bei einer ausgewogenen Mischkost keinen zusätzlichen Nutzen bringen.