Rheuma ist nicht die Bezeichnung für eine einzelne Krankheit, sondern der Oberbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen. Alle betreffen Stütz- und Bindegewebe des Bewegungsapparats, in manchen Fällen zusätzlich innere Organe wie das Herz.
Die häufigsten Formen von Rheuma sind entzündlich-rheumatische Erkrankungen des Bewegungsapparats. Zu diesen zählt auch die rheumatoide Arthritis, von der rund 550.000 Menschen in Deutschland betroffen sind und die umgangssprachlich oft mit Rheuma gleichgesetzt wird.
Symptome entzündlich-rheumatischer Krankheiten
Es gibt eine Reihe von Symptomen, die auf eine entzündlich-rheumatische Krankheit hinweisen. Wenn Betroffene die Anzeichen erstmals bemerken, sollten sie beobachten, ob die Symptome wiederkehren oder über längere Zeiträume anhalten:
- Die sogenannte Morgensteifigkeit beschreibt eine vorübergehende Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Gelenke nach dem Aufstehen. Die Beschwerden können mehrere Stunden anhalten und bessern sich im Laufe des Tages langsam.
- Die Steife ist besonders in den Fingergelenken auffällig, die Betroffenen haben Mühe, fest zuzugreifen. Aber auch andere Gelenke oder der untere Bereich der Wirbelsäule können steif sein. Zusätzlich macht sich eine Muskelschwäche in weiteren Gliedmaßen bemerkbar.
- Schmerzen, besonders am unteren Rücken, treten vor allem nachts oder morgens auf und verursachen Schlafprobleme.
- Finger, Handgelenke oder Zehen sind geschwollen, fühlen sich warm oder sogar heiß an und sind gerötet.
Da entzündlich-rheumatische Erkrankungen im Verlauf zu Schädigungen von Gelenken und umliegendem Gewebe führen und auch auf innere Organe übergreifen können, ist eine möglichst frühe Diagnose für eine effektive Therapie wichtig. Entzündlich-rheumatische Krankheiten sind zwar nicht heilbar, lassen sich aber gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Treten die beschriebenen Symptome über Wochen auf, sollten die Betroffenen möglichst innerhalb von drei Monaten einen Arzt konsultieren.
Diagnose von rheumatischen Krankheiten
Der erste Gang führt Menschen mit schmerzenden Gelenken in der Regel zum Hausarzt. Vermutet er nach Schilderung der Beschwerden eine rheumatische Erkrankung, überweist er den Patienten an einen Rheumatologen.
Der führt zunächst ebenfalls ein Gespräch mit dem Patienten, in dem er die Beschwerden und weitere Punkte abfragt (Anamnese). Danach folgen Untersuchungen der Gelenke durch Abtasten und Überprüfen ihrer Beweglichkeit. Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie Röntgen und Magnetresonanztomographie (MRT) geben Aufschluss über Entzündungen und mögliche Schädigungen der Gelenke.
Aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen lässt sich erkennen, ob eine entzündlich-rheumatische Erkrankung vorliegt und welche Behandlungsoptionen möglich sind.
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