Im hohen Alter stellen sich nicht selten verschiedene chronische Erkrankungen, die Unruhe oder auch Schmerzen verursachen ein. Beide Symptome werden häufig mit Medikamenten behandelt.
Doch zeichnet sich ein Trend in vielen Altenheimen in Deutschland ab, der sich der Naturheilkunde zuwendet. Dabei konnten Studien schon überraschende Ergebnisse festhalten.
Kneipp-Senioreneinrichtungen
Bereits im Oktober 2007 wurde in Olpe die erste Kneipp-Senioreneinrichtung zertifiziert. Die Einrichtung der Caritas arbeitete dabei unter dem Motto: Kneipp-Anwendungen sind Zuwendungen. Für den Kneipp-Bund e.V., der das Zertifikat an die Einrichtung vergab, war dabei besonders wichtig, dass die MitarbeiterInnen in allen fünf Kneippschen Elementen geschult waren. Zusätzlich war das Haus für Wasseranwendungen ausgestattet. Viele Alten- und Pflegeheime verfügen über entsprechende Ausstattung, verwenden diese aber nur für Wassergymnastik. Andere haben den Vorteil bereits in einem Kneippkurort zu liegen und das Angebot der Bäder mitnutzen zu können. Hier zeigt sich auch schon, dass die Kneipp-Anwendungen, besonders wegen ihrer Aktivierung der Selbstheilkräfte von vielen Pflegeinrichtungen geschätzt werden. Echte Kneipp-Senioreneinrichtungen gibt es bisher allerdings nur etwas mehr als ein Dutzend in Deutschland. Schließlich gehören hierzu auch noch eine Ernährungstherapie, eine Phytotherapie, eine Bewegungstherapie und eine Ordnungstherapie. Diese gilt es umzusetzen, um eine zertifizierte Kneipp-Senioreneinrichtung zu werden.
Naturheilmaßnahmen erleichtern Pflegealltag
Eine Studie der Carstens-Stiftung hat den Gesundheitszustand von pflegebedürftigen Bewohnern und Pflegekräften in zertifizierten Kneipp-Senioreneinrichtungen untersucht. Außerdem wurden die durch den Einsatz von naturheilkundlichen Maßnahmen wahrgenommenen Veränderungen versucht zu messen. Dabei konnten signifikante Ergebnisse zu Tage gebracht werden. Der Gesundheitszustand der Bewohner konnte im Vergleich zu anderen Untersuchungsgruppen vergleichbarer Studien als überdurchschnittlich gut festgehalten werden. Aber ein sehr viel entscheidenderes Ergebnis war, dass die Medikation von Schmerz- und Beruhigungsmitteln reduziert werden konnten. Die Alternativen Verfahren aus der Naturheilkunde konnten hier greifen. Aber auch die Pflegekräfte profitierten von den angewandten Methoden. Die alternativen therapeutischen Möglichkeiten verbesserten die Gesamtsituation und steigerten so die Arbeitszufriedenheit. Dies sorgte für eine geringere psychische Belastung bei den Pflegekräften, was sich wiederum auf die Bewohner auswirkte. Demnach sollten mehr Alten- und Pflegeheime in Deutschland über alternative Behandlungs- und Therapieangebote nachdenken.
Bild von: Erwin Wodicka – Fotolia
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