Miasmen spielen in der homöpathischen Diagnose eine wichtige Rolle. Nach der homöopathischen Lehre, steckt hinter jeder Krankheit eine Verminderung der Lebensenergie. Ein Miasma könnte man also als Grund hinter der Krankheit beschreiben.
Miasma (griech. übler Dunst, Befleckung) wurde erstmals in der Antike von Hippokrates definiert. Er ging davon aus, dass sich Krankheiten über üble Gerüche verbreiten, was man auch noch bis spät ins 19. Jahrhundert annahm. In der klassischen Homöopathie sind Miasmen eine Art von chronischer Erkrankung die hinter der aufgetretenen Krankheit existiert.
Sollte also eine Krankheit trotz erfolgreicher Anwendung von Globuli wiederholt auftreten, versucht man das Miasma der Krankheit zu bestimmen und dieses zu beheben.
Hahnemann verfasste die Miasmenlehre nach der noch heute gearbeitet wird und unterscheidet im Ganzen drei verschiedene Miasmen.
Definition der Miasmen
Das Psora (griech. Jucken) verursacht der Lehre Hahnemanns nach alle Arten lästiger Gebrechen, wie etwa Juckreiz. Alle anderen Miasmen basieren auf Psora und sind wie Psora selbst nicht zugezogen sondern vererbt, also eine genetische Disposition. Mangelnde Stressresistenz ebnet den Weg zu vielen anderen Krankheiten.
Das sykotische Miasma steht hinter schleichenden Krankheiten, wie etwa Krebs, Warzen und lange verborgene Infektionen. Auch für unterschwellige, psychische Probleme kann dieses Miasma stehen.
Das syphilitische Miasma bildet den Hintergrund für akut auftretende Krankheiten, die den Körper progressiv schädigen. Auch Wesensmerkmale wie eine starke Neigung zu Gewalt aber auch Depressionen, sind bei syphilitischen Miasmen zu beobachten. Zerstörerisch und selbstzerstörerisch sind zwei Adjektive, die die ausgelösten Krankheiten recht gut beschreiben.
Das tuberkulinische Miasma kam erst später hinzu
Eine Besonderheit unter den Miasmen, ist das erst später hinzugefügte tuberkulinische Miasma, das anders als die anderen eine Mischung aus genetischer und erworbener Disposition darstellt. Alle Atemwegserkrankungen und Allergien sind mit diesem Miasma verbunden. Behandlungen aus Medizin und Naturheilkunde können zwar die akuten Symptome lindern, allerdings wird das Miasma davon nicht touchiert.
Die Miasmenlehre ist sehr komplex, die vorgestellten Begriffe sind nur ein Bruchteil der Gesamtlehre.