In den Frischeabteilungen vieler Supermärkte findet man ja fast die gesamte Palette exotischer Früchte repräsentiert. Einige, wie z.B. die dekorative Rambutan oder die geschmacksneutrale Pitahaya, sind mittlerweile schon relativ bekannt.
Etwas unbekannter – zumindest im Bereich Lebensmittel – ist meiner Meinung nach die Mangostanfrucht. Dafür ist diese wiederum im Bereich Wellness und alternativer Medizin populär. Einige Menschen schwören auf die umfassenden Kräfte der Mangostan was hin und wieder auch dazu führt, dass überteuerter Saft aus der Frucht verkauft wird, was mich persönlich immer ein bisschen an den Aloe vera-Hype vor ein paar Jahren erinnert. Ich selbst habe den übrigens auch kurze Zeit mitgemacht und jeden Tag brav ein Schnapsglas voll ekelhaftem, glibbrigem, überteuerten Aloe-Gebräu hinuntergewürgt. Geholfen hat´s übrigens nur dem Verkäufer…
Wenn mir jemand verspricht, eine einzige Pflanze könne meine gesamten Krankheiten heilen, mich dazu geistig fit und wunderschön zu machen und wenn dieser Jemand darüber hinaus noch damit wirbt, dass das Verzehren dieser Frucht mir dabei hilft, 100 Jahre alt zu werden, dann klingeln die Alarmglocken.
Doch ist die angebliche Heilkraft der Mangostan nur Schall und Rauch?
Nein, aber dieser Aspekt geht leider zwischen den ganzen „Wundern“ unter. Die Frucht wächst an einem Baum, der ursprünglich in Südostasien vorkommt, mittlerweile aber in ganz Asien, Mittelamerika und Brasilien wächst und dort teilweise auch angebaut wird. Die wertvollen Inhaltsstoffe der Frucht existieren wirklich und sind kein Werbemythos.
Die Mangostan ist prall gefüllt mit hochkonzentrierten Antioxidantien und wirkt u.a. entzündungs-, schmerz- und keimhemmend. In ihrem natürlichen Wuchsraum wird sie volksmedizinisch gegen alle möglichen Entzündungen und Wunden im und am Körper genutzt. Sogar gegen Parasiten soll ein Tee aus der Schale helfen. Der Heiltee ist übrigens eine beliebte Einnahmeform, da sich gerade in der Schale die Inhaltsstoffe konzentrieren.
Was unglaubwürdig ist: Angeblich sollen jegliche Wirkungen anhand von Studiennachweisbar sein. Das stimmt aber nur halb, denn die durchgeführten Studien sind, wenn ich das richtig verstanden habe, so genannte In-vitro-Test, wurden also nicht anhand Doppelblindstudien am Menschen durchgeführt. Mehr Informationen dazu hier.
Man sollte die Frucht nicht übermäßig verzehren, da es sonst zu einer Blutübersäuerung kommen kann. Ansonsten gibt es gegen Mangostan nichts einzuwenden. Es ist nur gefährlich, sie als Wundermittel zu betrachten.