Komplexmittel-Homöopathie

Die Komplexmittel-Homöopathie wird der „naturwissenschaftlich-kritischen“ Homöopathie zugerechnet und erfreut sich bei Laien besonders großer Beliebtheit.

Unterschiede zur Klassischen Homöopathie
Die Verwendung von Komplexmitteln stellt sich gegen das Prinzip der Einzelmittelwahl. Darüber hinaus werden auch individuelle Entscheidungsmerkmale vernachlässigt. Die Potenzierung ist meistens eine sehr tiefe. Das bedeutet, dass die zusammengemischten Mittel nur bis D12 verdünnt sind. Dieser Punkt macht insbesondere die Nähe zu schulmedizinischen Betrachtungsweisen deutlich, denn bis zu einer Verdünnung von 1:1 Billion sind Stoffe nach Meinung der Verfechter noch chemisch nachweisbar. Auch die Diagnose, die der Auswahl der Mittel vorausgeht, ist eine rein klinische. Es wird nach den Prinzipien der Schulmedizin diagnostiziert und mit Mitteln behandelt, die sich als „hilfreich“ bei bestimmten Beschwerden bewiesen haben. Dabei wird nicht zwischen den Auslösern der Symptome unterschieden (ein sehr wichtiges Prinzip der klassischen Homöopathie).

Befürworter heben die einfache Handhabung, insbesondere für Laien hervor, die sich der Komplexmittel gern im Zuge einer Selbstmedikation bedienen. Kritiker hingegen, die besonders aus den Reihen der Klassischen Homöopathie stammen, befürchten eine Verschleierung der Symptome oder aber das entstehen neuer, durch die Arzneien hervorgerufene Beschwerden bei zu langer oder zu häufiger Einnahme und geben zu bedenken, dass dies nicht nur schlimmere Beschwerden verursachen, sondern auch eine spätere klassische Behandlung erschweren könnte.

Komplexmittel gibt es übrigens auch bei den Schüßler-Salzen.

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