Um als Arzt Karriere machen, Chefarzt oder Oberarzt werden und eine Klinikabteilung leiten zu können, ist der Facharzttitel eine essenzielle Grundlage. Der Weg zu diesem Titel ist lang und erfordert eine auf das Medizinstudium aufbauende Weiterbildung, die je nach Fachbereich eine klinische Assistenzarztanstellung von fünf bis sieben Jahren erfordert.
Der Ablauf einer Facharztweiterbildung
Nachdem Sie sich für ein Fachgebiet oder für mehrere Fachbereiche entschieden haben, suchen Sie die passenden Assistenzarzt Stellenangebote. Die Weiterbildung setzt Ihr abgeschlossenes Medizinstudium voraus und kann in Kliniken, bei niedergelassenen Ärzten oder in ambulanten Praxen stattfinden. Essenziell ist, dass es bei Ihrem zukünftigen Arbeitgeber einen weiterbildungsbefugten Chef- oder Oberarzt gibt. Die meisten angehenden Fachärzte entscheiden sich für Angebote eines Krankenhauses, da das Portfolio an Weiterbildungsbefugten in einer Klinik aufgrund der zahlreichen Abteilungen hoch ist. Vor allem für Assistenzärzte, die sich in mehreren Fachbereichen weiterbilden möchten, bieten Krankenhäuser die besten Chancen für eine abteilungsübergreifende Facharztausbildung. Die Weiterbildungsdauer variiert in den einzelnen Fachgebieten und hängt von Ihren persönlichen Voraussetzungen und der vorhandenen Berufserfahrung ab. Haben Sie bereits vor Ihrer Entscheidung für den Facharzttitel mehrere Jahre in der Fachabteilung einer Klinik oder bei einem niedergelassenen Arzt gearbeitet, kann die Zeit unter Umständen auf Ihre Weiterbildung angerechnet – und von der Ausbildungsdauer abgezogen werden.
33 zugelassene Fachbereiche für Mediziner
In Deutschland sind Assistenzarztstellen in 33 Fachbereichen möglich. Wenn Sie eine Karriere als Chirurg anstreben, bewerben Sie sich für die Facharztweiterbildung bei einem niedergelassenen Chirurgen, in einer Unfallklinik oder im Krankenhaus in der entsprechenden Abteilung. Der Facharzttitel setzt voraus, dass Sie die fünf bis sieben Jahre Weiterbildung unter Aufsicht eines weiterbildungsbefugten Facharztes in Ihrem zukünftigen Fachbereich absolviert haben. Ehe Sie sich auf ein Stellenangebot bewerben, lohnt es, sich die Gegebenheiten beim neuen Arbeitgeber, sowie die Anforderungen an Ihre Tätigkeit als Assistenzarzt zu prüfen. Nehmen Sie bei den Landesärztekammern Einblick in die Weiterbildungsverordnung und machen sich mit den strukturellen und inhaltlichen Anforderungen an die Facharztausbildung vertraut. Die zuständige Landesärztekammer teilt Ihnen mit, welche Fachärzte in Ihrem Bereich befugt sind, Sie zum Facharzt auszubilden und Ihnen im Rahmen der Assistenzarzttätigkeit alle theoretischen und praktischen Fähigkeiten zu vermitteln. In der Praxis zeigt sich, dass eine Assistenzarztstelle beim Besten im Fachbereich eine Entscheidung ist, mit der Sie den Grundstein für Ihre eigene Karriere legen.
Die Auswahl des Fachbereichs treffen Sie am besten mit einem perspektivischen Blick in Ihre Zukunft, sowie mit dem Fokus auf Ihre persönlichen Vorstellungen vom Arztberuf. Bedenken Sie bei der Fachbereichswahl, dass der zeitliche Anspruch an Ihre Person in der Chirurgie im Krankenhaus höher ist als in der Tätigkeit in der Kinder- und Frauenheilkunde oder als HNO.
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