Werden viele homöopathische Arzneimittel bald gar nicht mehr auf dem europäischen Markt zu finden sein?
Glaubt man einem Bericht des Ärzteblattes müssen wir uns tatsächlich Sorgen machen. Schuld an der Misere sein ein Gesetz der Europäischen Union, dass die Registrierung und Zulassung von Medikamenten regelt. So sind die Kosten von 5000 Euro pro Registrierung für manche kleine und mittelständische Unternehmen nicht zu bewältigen. Die Folge: Nicht nur die Unternehmen könnten geschädigt werden. Auch der Angebotspalette homöopathischer und anthroposophischer Arzneien drohen drastische Einschränkungen. Das Szenario könnte folgendermaßen aussehen: Die vielen unterschiedlichen Mittel aus der Alternativmedizin, die ja deren Charakter als Individualmedizin mit ausmachen könnten bald dezimiert werden zugunsten einer Palette, die nur noch diejenigen Medikamente enthält, die oft verwendet werden. Individulaität adé!
Problematisch wäre außerdem, so das Ärzteblatt, die fehlende Erstattung der Krankenkassen. Obwohl ja bereits viele Gesetzliche Krankenkassen einen Vertrag über die homöopathische Versorgung abgeschlossen hätten, reicht das nicht, um die Masse der Patienten zu erreichen, denn dieses müssten die homöopathischen Arzneien trotzdem in voller Höhe selbst bezahlen.
Die Lösung des Problems könne nur in einer Vereinfachung der Registrierung liegen. Außerdem fordern Hersteller entsprechender Arzneien, dass auch die Überwachungsmechanismen (Stichwort Pharmakovigilanz) einheitlich sein sollten, um eine Gleichstellung zu konventionellen Arzneien zu unterstützen.