Seit Anfang des Jahres gilt für alle Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) der einheitliche Beitragssatz von 15,5 Prozent. Doch was hat sich daneben geändert und was soll das ganze überhaupt?
Hintergründe zu verstehen hilft immer, das wird sich wohl auch das Portal CECU gedacht haben. So erschien hier ein Artikel über die wichtigsten Fakten des Gesundheitsfonds, so heißt nämlich das, was die meisten eben nur mit dem einheitlichen Beitragssatz verbinden. Der Gesundheitsfonds ist Bestandteil der Gesundheitsreform und wurde schon Anfang 2007 von der Bundesregierung verabschiedet. Ziel soll eine Stärkung des Wettbewerbs bei gleichzeitig erhöhter Transparenz sein. Doch was ändert sich konkret für Versicherte?
Das hängt wohl von der Krankenkasse ab, denn hier, bei den einzelnen Leistungen, soll zukünftig der Wettbewerb ausgetragen werden. Der Gesundheitsfonds ist ein zentrales Prinzip: Die Gelder aus dem Beitragssatz und Steuermittel werden an zentraler Stelle „gesammelt“ und dann verteilt. Somit erhält jede Kasse eine Pauschale für jeden Versicherten. Doch nicht jeder Mensch benötigt die gleichen Leistungen, dies gilt insbesondere dann, wenn man an einer chronischen Krankheit leidet. Je nach finanziellem Mehraufwand muss der Versicherte dann einen zusätzlichen Betrag bezahlen, der bis zu acht Euro pro Monat oder maximal ein Prozent des Einkommens betragen darf. (sog. Überforderungsklausel) Die Bundesregierung informiert:
„Kommt eine Krankenkasse mit den zugewiesenen Fondsmitteln nicht aus, muss sie den Fehlbetrag ausgleichen. Sie wird sich zuerst bemühen, die Versorgung kostengünstiger zu organisieren. (…) Zusatzbeiträge bis zu acht Euro werden ohne Einkommensprüfung erhoben. Für die Versicherten wird damit erkennbar, wie leistungsfähig die Krankenkasse ist. (…) Für chronisch Kranke gilt: Nur dann ist die Zuzahlung auf ein Prozent begrenzt, wenn vor der Erkrankung die Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrgenommen wurden.“
Der Beitrag bei CECU listet einige FAQ´s auf, die sehr interessant und lesenswert sind und die häufigsten Fragen vor allem kurz und knapp beantworten.
Bisher habe ich mir über den Gesundheitsfond nicht allzu viele Gedanken gemacht und hatte auch das Gefühl, dass er bei der Mehrheit meiner Bekannten einfach so hingenommen oder sogar fast ignoriert wurde. Nach der Lektüre des Artikels frage ich mich, wo das hinführen soll: Schon jetzt sind Privatversicherte in vielen Wartezimmern (besonders in denen von Fachärzten) oft deutlich im Vorteil. Das ergaben diverse Verbrauchertests und das bestätigt auch, was ich so in meinem Umfeld erlebe. Schon vor der Einführung des Fonds war ich Patient zweiter Klasse, das kann nur schlechter werden, denn nun bin ich Patient zweiter Klasse mit einer zugewiesenen „Pro-Kopf-Pauschale“, die sich aus standardisierten Durchschnittswerten ermittelt.