Die Geburtseinleitung, also das künstliche Auslösen einer Geburt, ist eine Maßnahme, die Ärzte spätestens 14 Tage nach dem ursprünglich berechneten Geburtstermin ergreifen. Doch auch Hausmittel können Wehen fördern und der Natur auf die Sprünge helfen.
Wenn die Schwangerschaft länger anhält, als geplant, werden viele Frauen unruhig. Um einer irgendwann notwendigen Geburtseinleitung im Krankenhaus vorzubeugen, lohnt sich das Ausprobieren verschiedener Hausmittel. Schon früh im Verlauf der Schwangerschaft entdecken viele Frauen die Homöopathie als angenehme Alternative zur Schulmedizin, wenn es um die Linderung von Beschwerden geht. Doch auch um die Schwangerschaft schließlich zu einem glücklichen Ende zu bringen, empfehlen viele Hebammen ihren Patientinnen natürliche Mittel, die Wehen fördern und letztlich die Geburt einleiten sollen.
Geburtseinleitung per Homöopathie
Viele Hebammen empfehlen das regelmäßig über den Tag verteilte Trinken von Himbeertee in den letzten Tagen der Schwangerschaft. Zudem gilt die Pulsatilla, auch Kuhschelle genannt, als hilfreich. Diese Pflanze findet in verschiedenen Bereichen der Homöopathie Anwendung. Sie soll den Muttermund weicher machen und so die Geburtseinleitung erleichtern. Da sie bei Überdosierung aber auch schädlich wirkt, sollten Sie Pulsatilla nie auf eigene Faust anwenden! Gleiches gilt für die Frauenwurzel, Caulophyllum genannt. Sie stimuliert die Gebärmutter und stärkt deren Muskulatur. Über die Anwendung dieser Pflanze vor allem in den letzten vier Wochen der Schwangerschaft lassen Sie sich von ihre Hebamme oder Frauenärztin beraten.
Geburtseinleitung durch Wehen-Cocktails
Es gibt verschiedene Rezepte für sogenannte Wehen-Cocktails, also Getränke-Mischungen, die bei der Auslösung von Wehen helfen sollen. Einige dieser Cocktails dienen der Entspannung der Schwangeren, andere dagegen versuchen, durch die Steigerung von Darmaktivitäten Wehen auszulösen. Letzteres wird in der Regel durch das in jeder Apotheke erhältliche Rizinus-Öl erreicht. Mischen Sie dazu etwa zwei Esslöffel des Öls mit 400 ml Saft und 200 ml Wasser. Dieser Cocktail soll die Darmaktivität und dadurch wiederum auch die Muskelaktivität der Gebärmutter anregen. Trinken Sie diesen Cocktail aber in Maßen und niemals, ohne sich vorher mit Ihrer Hebamme beraten zu haben!
Bewegung und Entspannung als Hausmittel zur Geburtseinleitung
Leichte Bewegung in Kombination mit Ruhe- und Entspannungsphasen ist ein altbewährtes Hausmittel, das Wehen auslösen kann. Das Maß und die Intensität der Bewegung, die das Vorrücken des ungeborenen Kindes mit seinem Kopf in den Gebärmutterhals begünstigen soll, richtet sich dabei ausschließlich nach dem Befinden der Schwangeren. Sind Sie noch fit, empfehlen sich leichte Spaziergänge oder sanfte Gymnastikübungen als wehenfördernde Hausmittel. Auch das intime Beisammensein mit dem Partner ist ein oft empfohlenes Hausmittel. Fühlen Sie sich zu solchen Aktivitäten nicht mehr in der Lage, können leichte Übungen mit einem Gymnastikball helfen: setzen sie sich dazu auf den Ball und vollführen Sie kreisende Bewegungen mit Ihrem Becken. Auch so kann der Druck auf den Gebärmutterhals erhöht werden und das Baby tiefer rutschen.
Sprechen Sie während ihrer Schwangerschaft immer mit ihrer Hebamme oder ihrem Frauenarzt, wenn Sie unsicher sind. Und erinnern Sie sich immer daran: zu gegebener Zeit wird das Kleine sich in jedem Fall auf seine Reise begeben. Wenn es passieren soll, wird es auch passieren. Geduld ist manchmal das beste Mittel.