Die Felke-Kur ist eine ganzheitliche Therapie, die ab dem späten 19. Jahrhundert von Emanuel Felke entwickelt wurde und bei der vor allem Schlamm- und Lehmbäder eine entscheidende Rolle spielen.
Auch wenn die Felke-Kur heute nicht so bekannt ist wie die Kneippkur, führt sie dennoch das Anliegen ihres Erfinders fort und hält seinen Namen lebendig. Leopold Erdmann Emanuel Felke wurde 1856 geboren und wirkte Zeit seines Lebens sowohl als evangelischer Pastor, als auch als Befürworter der Naturmedizin. Zwischen 1915 und 1925 arbeitete er in Bad Sobernheim und brachte hier seine später nach ihm benannte Kur zur Perfektion. Noch heute ist Bad Sodernheim das Zentrum der Felke’schen Naturheilkunde, in dem die ganzheitliche Erd-, Licht- und Lufttherapie des sogenannten „Lehmpastors“ angewandt werden.
Felke-Kur: Ganzheitliche Therapie nach Emanuel Felke
Emanuel Felke setze bei seiner Therapie ganz auf die heilenden Kräfte der Natur. Neben Licht, Luft und Wasser wurde die Erde, genauer gesagt Lehm, zu einem entscheidenden Bestandteil seiner Kur. Damit griff er auf ein naturheilkundliches Wissen zurück, das schon in der Antike Anwendung fand. Vor allem die Vielzahl der im Lehm enthaltenen Mineralien macht ein Bad in diesem Naturprodukt so gesund, aber auch die mechanische Wirkung des Schlammes beim Einreiben und Trocknen belebt nicht nur die Haut.
Die Felke-Kur setzt sich aus mehreren Teiltherapien zusammen, zu der ein Sitzbad in naturkaltem Wasser mit anschließendem Abspülen des ganzen Körpers sowie ein Lichtluftbad gehören, bei dem man unbekleidet ein wortwörtliches Sonnenbad nimmt und dabei gezielte Bewegungen ausführt, die unter anderem den Kreislauf anregen sollen. Diese beiden Anwendungen sollen in Kombination mit dem Lehmbad und einem gesunden Ernährungsplan respektive einer Heilfastenkur den Körper reinigen, entspannen und vitalisieren.
Das Erdschlafen für mehr Energie
Ein zusätzlicher Bestandteil der Felke-Kur ist das Erdschlafen, das seinem Namen nach das Schlafen auf der nackten Erde beinhaltet. Hier gibt es die abgeschwächte Variante, bei der man zumindest eine Woll- oder Strohdecke als Unterlage verwendet, oder aber die Variante für Nervenstarke, bei der man tatsächlich nur auf dem nackten Erdboden schläft. Dieses Verfahren stärkt die Nerven und den Körper und macht so weniger anfällig für Infektionen.
Emanuel Felke und die Augendiagnose
Emanuel Felke ist nicht nur Namensgeber der der Lehmtherapie, er ist auch bekannt als Verfechter der Irisdiagnose, deren Wurzeln jedoch noch deutlich weiter zurückreichen. Medizinisch ist dieses Verfahren der Diagnostik bis heute nicht anerkannt, doch Felke war wie diverse Andere überzeugt, dass die Augen nicht nur der Spiegel zur Seele wären, sondern dass man anhand der Gewebestrukturen im Auge Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des gesamten Körpers ziehen kann. Da er jedoch nicht als alleiniger Begründer oder Anwender dieser Diagnoseform gilt, taucht Felkes Name doch deutlich öfter im Zusammenhand mit seiner Lehmkur auf, die auch in der modernen Wellness-Szene gerade wiederentdeckt wird.
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