Der Konsum von Cannabis in Deutschland ist ja strafbar. Das tut aber der Tatsache, dass die Pflanze seit Jahrtausenden auch für ihre medizinischen Wirkungen bekannt ist, keinen Abbruch.
Schon in den Anfängen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) war Hanf als Heilpflanze bekannt. Die erste bekannte Nennung wurde in einem Kompendium chinesischer Heilkräuter aus dem Jahre 2737 vor Christus gefunden.
Aus diesem Grunde wird vermutet, dass die Pflanze ihren Ursprung in Zentralasien hat. Heute ist sie aber fast in der gesamten gemäßigten bis tropischen Zone zu finden, wo sie angebaut wird und auch teilweise wild wächst.
Schon früh wusste man die berauschende und appetitanregenden Wirkung der weiblichen Pflanzen zu nutzen. Diese Entwicklung schlug sich noch tausende Jahre später in der westlichen Welt zum Beispiel in Mitteln gegen Schlaflosigkeit und Übelkeit nieder. Im Laufe des 20. Jahrhunderts gerieten solche Arzneien immer mehr in Vergessenheit. Die medizinischen Möglichkeiten hatten sich längst weiterentwickelt, bessere Mittel wurde gefunden und ersetzten irgendwann die alten Medikamente.
In Deutschland sind keine Wirkmittel auf Basis von Cannabis bzw. THC zugelassen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, diese z.B. aus den USA zu importieren, wenn man ein Rezept dafür hat. In Amerika werden nämlich Arzneien mit dem Inhaltsstoff Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) noch hergestellt und verordnet. Dennoch sind sie auch dort nicht die Mittel erster Wahl sondern vielmehr eine Möglichkeit für Patienten, die auf andere Therapien nicht reagieren.
Dies kann zum Beispiel bei AIDS- und Krebspatienten der Fall sein, die vor allem die schmerzbetäubende und appetitanregende Wirkung schätzen, wo sie sonst ohne diese Mittel keine Nahrung bei sich behalten könnte. Ähnlich funktionieren auch Medikamente für Menschen mit starker Magersucht.
In Deutschland sind im Dezember vergangenen Jahres zwei Anträge auf erleichterte Verwendung der Pflanze zu medizinischen Zwecken bzw. auf die Zulassung kontrollierten Anbaus vom Bundestag abgelehnt worden.
Mehr Informationen zu den verschiedenen in den USA und Kanada erhältlichen Medikamenten, zur Wirkweise sowie zur Geschichte gibt es hier.