Die Augendiagnose ist ein zweischneidiges Schwert. Unklare Begrifflichkeiten auf der einen Seite, unzählige Meinungen auf der anderen Seite. In der Mitte steht wie immer der Patient.
Zunächst einmal sollte gesagt sein, dass man sich niemals nur einer Diagnoseform anvertrauen sollte, wenn wirklich ein Verdacht auf eine Krankheit besteht. Das gilt für die Schulmedizin und eben auch auf dem Bereich der Heilkunde. Gerade wer sich auf eine Irisdiagnose einlässt, sollte sich der vielen unterschiedlichen Theorien und Begriffe bewusst sein und den Heilpraktiker mit Bedacht wählen.
Die Iridologie nimmt an, dass die Augen, ganz besonders die Iris, „uns Auskunft über den Zustand der Organe, des Bewegungsapparates einschließlich der Wirbelsäule, des Nervensystems, der Gewebsflüssigkeiten, der Lymphe, des Blutes und allgemein über die (besonders wichtig für die Homöopathie) „Konstitution“ und Krankheitsdisposition“ eines Menschen geben. (Quelle)
Damit einher geht die grundlegende Annahme über die Existenz fester Nervenverbindungen, die von allen Organen zum Auge führen.
Als Werkzeuge dienen dabei die Topografie der Iris auf der einen Seite und die Farb- und Formgebung auf der anderen. Mit Topografie ist tatsächlich gemeint, dass es eine Karte vom Auge gibt. Ursprünglich wurde diese Karte von dem ungarischen Arzt Ignatz von Peczely entwickelt und mit der Zeit erweitert. Innerhalb des Bereiches „Farbe und Form“ der Iris versuchen Iridologen auch, mögliche Anomalien auszumachen. So sprechen sie beispielsweise von Verkalkungen innerhalb des Auges, oder auch von Farbpigmenten, die eingelagert sind und so das Erscheinungsbild der Iris verändern. Grundlage all dieser Veränderung ist nach Ansicht einiger Heilpraktiker die Homotoxikologie. Diese Beschreibt Krankheiten als Zeichen dafür, dass der Körper gegen verschiedene Gifte zu kämpfen hat. Mit der Neutralisation dieser Gifte wird der Gesundheitszustand erreicht. Dies geschehe vor allem aufgrund der Selbstheilungskräfte im Körper und einer gezielten Entgiftung (siehe zur Entgiftung auch Frühjahrskur). (Quelle ebd.)
Eine Sitzung beim Experten für Augendiagnose dauert, je nach Eindeutigkeit der Zeichen, bis zu einer Stunde.