Hinter Angelica archangelica verbirgt sich eine alte nordische Heilpflanze, die auch als Engelwurz bekannt ist. Das Gewächs vermag seine Wirkung vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden zu offenbaren.
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Einst von den Wikingern nach Mitteleuropa eingeführt, wurde Angelica archangelica später nicht nur von Paracelsus vielseitig eingesetzt, sondern gilt auch heutzutage noch als wirkungsvolle Heilpflanze.
Angelica archangelica: Aus dem hohen Norden
Ursprünglich stammt Angelica archangelica, oder wie sie im Volksmund meistens genannt wird: Engelwurz, aus dem hohen Norden. Während sie einst nur in Grönland, Island und Skandinavien spross, ist sie heutzutage unter anderem auch in Deutschland zu Hause und wächst auf feuchten Wiesen und in Mooren. Die Pflanze aus der Familie der Doldenblütler kann Wuchshöhen von über zwei Metern erreichen und verfügt über einen kurzen, kräftigen Wurzelstock, der einen stielrunden Stängel austreibt, welcher innen hohl ist und armdick sein kann. Die Blätter des Engelwurz sind hellgrün, die Blüten grünlich und 20- bis 40-strahligen Dolden angeordnet. Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Doldengewächsen, zum Beispiel dem tödlich giftigen Wasserschierling.
Wirkung von Engelwurz
In ihrer ursprünglichen Heimat wird Angelica archangelica schon seit langer Zeit als Heilpflanze (aber auch als Gemüse) eingesetzt. Engelwurz enthält ätherisches Öl, das zu über 80 Prozent aus Terpenen besteht. Ferner sind in dem Gewächs weitere Bestandteile wie Furanocumarine, Archangelicin, Cumarine und Flavonoide nachgewiesen worden. Offiziell anerkannt ist die Wirkung der Wurzel (Angelicae radix). Angelikawurzel regt die Bildung von Magensäure sowie den Fluss von Gallensäften an und wirkt krampflösend. Sie kommt bei Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Magen- und Darmkrämpfen, Völlegefühl und Blähungen zum Einsatz. Allerdings: Die in der Wurzel enthaltenen Furanocumarine machen auch die Haut lichtempfindlicher. In der Volksmedizin wird dem ätherischen Öl von Angelica archangelica außerdem – innerlich verabreicht – eine Wirkung bei Schlafstörungen sowie – äußerlich angewendet – ein lindernder Effekt bei Rheuma zugeschrieben. Auch in der Homöopathie ist Engelwurz vertreten. Hier kommt es zum Beispiel als Urtinktur bei nervösen Erschöpfungszuständen mit Bauchschmerzen zum Einsatz, denn auch gegen Bauchschmerzen ist es ein gutes Hausmittel. – Weitere Informationen zu Angelica archangelica sind zum Beispiel hier zu finden.