Sanddorn zu ernten, ist eine knifflige Angelegenheit, doch die gesunden Beeren sind nicht nur wahre Vitaminbomben und damit ein Muss in der gesunden Ernährung, sondern auch im Bereich der Naturkosmetik vielfältig einsetzbar, womit sich der Aufwand dann doch lohnt.
Außerdem gibt es kleine Tricks, um das Sanddorn ernten etwas einfacher zu gestalten. Hat man die orangefarbenen Beeren dann erst einmal zusammen, ist die Auswahl eines Rezepts wahrscheinlich das größere Problem. Denn ob Sanddorn-Likör, Eiscreme, Sanddornsaft, Sirup, Tee oder aber Salben und Cremes – die kulinarischen und kosmetischen Anwendungsmöglichkeiten sind enorm. Die Beeren sind besonders reich an Vitamin C und damit unschlagbar als natürliches Mittel gegen Erkältungen, zudem sind auch andere Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Beta Carotin reichlich vorhanden und sorgen verpackt in Pflegeprodukten zum Beispiel für eine ausgeglichene Haut.
Sanddorn ernten: So geht es einfacher
Sanddorn-Beeren wachsen ab Anfang August und sind etwa ab September reif, mit der Ernte sollte man der Einfachheit halber jedoch bis zum ersten Frost warten. Denn die Früchte bestehen aus einer dünnen Haut, die eine breiige, fast flüssige Fruchtfleischmasse umhüllt, und bei der Ernte zerplatzen die Beeren sehr leicht. Sind sie jedoch am Strauch gefroren, kann man sie sehr viel einfacher einzeln abzupfen oder mit einem dicken Gartenhandschuh bewaffnet vom Zweig streichen. Die Ernte kniffelig machen vor allem die vielen kleinen Dornen, die extrem hartnäckig sind und sich lange in den Fingerkuppen festsetzen können, daher ist der Schutz der Hände bei der Sanddorn-Ernte ein absolutes Muss.
Eine abgewandelte Variante dieser Methode ist jene mit dem Tiefkühlfach: Dazu schneidet man die Enden der Zweige, an denen die Früchte vermehrt wachsen, ab und friert sie ein. Anschließend kann man die Beeren erneut leichter von den Zweigen lösen, zum Beispiel indem man die Zweige in einem Beutel auf den Boden schlägt.
Sanddorn verarbeiten: Sanddorn-Öl gewinnen
Die geernteten Beeren werden vor allem zu Marmelade verkocht oder entsaftet, wobei der Saft oder Sirup mit heißem Wasser aufgegossen einen wohl schmeckenden Tee ergibt, der als Heilmittel gegen Erkältungen gilt. Möchte man jedoch selbst Salben oder Cremes herstellen, empfiehlt sich die Verwendung des wertvollen Öls, das in den Früchten und Kernen enthalten ist. Zur Gewinnung gibt es verschiedene Methoden: Zum Beispiel kann man die Beeren über etwa drei Wochen in hochwertigem Pflanzenöl einlegen. Dieses zieht das Sanddorn-Öl heraus und konserviert es. Filtert man anschließend die Beeren heraus, hat man ein vitaminreiches Ölgemisch.
Auch kann man die Beeren etwas zerdrücken und dann gründlich trocknen. Dabei setzt sich das Öl ab, denn es trocknet selber nicht. Und schließlich kann man auch aus den Samenkernen Öl gewinnen, indem man es kalt presst, beide Methoden sind jedoch relativ aufwendig. Wer sich diesen Aufwand sparen möchte, kann für selbst gemachte Naturkosmetik auch auf fertiges Sanddorn-Fruchtfleischöl zurückgreifen, das viele der wertvollen Inhaltsstoffe der Beeren enthält. Pur sollte es jedoch nicht angewendet werden, da es die Haut orange verfärben kann; vielmehr wird es ebenso wie das selbst gewonnene Öl nach dem Erhitzen der fast fertigen Salbe oder Creme zugegeben.
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