Süßholz, aus dem Lakritz hergestellt wird, wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2012, gewählt. Welche Wirkung hat die Pflanze?
Ein Team aus Wissenschaftlern, das seit 1999 jedes Jahr die Arzneipflanze des Jahres wählt, hat sich dieses Jahr für das Süßholz als Arzneipflanze 2012 entschieden. Der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Uni Würzburg, vergibt diesen Preis jedes Jahr für Heilpflanzen, die eine interessante Medizin- und Kulturgeschichte haben. Die Wirkung von Süßholz ist zum Teil schon seit der Antike bekannt, denn die alten Griechen und Ägypter haben Süßholz schon gegen Husten, Heiserkeit, Asthma und Brustbeschwerden eingenommen. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin zählt das Süßholz zu den 50 Basiskräutern. Wie wirkt die Wurzel der Süßholzpflanze? Und wie kann man sie anwenden?
Welche Inhaltsstoffe hat Süßholz, die Arzneipflanze 2012?
Als Süßholz bezeichnet man die Wurzel der Pflanze. Die Wurzel ist auch der Pflanzenteil, der bei der Herstellung von Lakritzen und Tees verwendet wird. Die Wurzeln der Süßholzpflanze enthalten die organische Verbindung Glycyrrhizin, die dem Lakritz seinen unverkennbaren Geschmack gibt. Die Süßkraft jedoch ist 50mal höher als z.B. die von Rohrzucker. Bis heute sind bereits 400 verschiedene Inhaltsstoffe der Pflanze beschrieben und es ist noch Luft nach oben. Neben Glycyrrhizin ist ein anderer wichtiger Inhaltsstoff des Süßholzes Saponine. Saponine besitzen entzündungshemmende, schleimtreibende/schleimlösende und hormonstimulierende Eigenschaften.
Wann kann man Süßholz einsetzen?
In der Naturheilkunde wird Süßholz zur Heilung von Magenproblemen, als natürliches Abführmitteln, gegen Husten und bei niedrigem Blutdruck, eingesetzt.
- Bei Magenproblemen hilft es, da es eine beruhigende und krampflösende Wirkung hat.
- Weitere Extrakte aus der Pflanze helfen beim Abheilen bereits bestehender Magengeschwüre und sollen der Entstehung von Magengeschwüren vorbeugen.
- Es kann bei leichter Verstopfung als leichtes (!) Abführmittel eingenommen werden.
- Am meisten wird Süßholz heute aber gegen Husten eingesetzt.
Rezept für Süßholz gegen Husten
Es ist nämlich auch in vielen Hustensäften enthalten. Denn der Inhaltsstoff Glycyrrhizin macht es nicht nur extra süß, er hat auch eine entzündungshemmende und schleimlösende bzw. auswurffördernde Wirkung. Da Süßholz dabei hilft zähflüssiges Sekret in den Bronchien zu verflüssigen, ist es hilfreich bei aktivem Husten, damit der Schleim nach oben transportiert werden kann. Der Wirkstoff Glycyrrhizin hemmt dazu noch das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren.
- Man nehme einen halben Teelöffel klein geschnittenes Süßholz und tue ihn in eine Tasse.
- Diese dann mit kochend heißem Wasser übergießen.
- Das Ganze 15 Minuten ziehen lassen.
- Mehrmals täglich eine Tasse trinken.
Doch vor einer übermäßigen Einnahme von Süßholz wird auch abgeraten, denn es kann bei zu langer Einnahme zu Bluthochdruck, Ödemen der Kaliummangel führen. Vor allem schwangeren Frauen oder Personen die schon an einer dieser Krankheiten leiden, sollten auf übermäßige Einnahme verzichten.
Werbung